Habe mich nach einigen Warnungen doch entschlossen, mir mit Freunden in der Spätvorstellung The Devil Wears Prada anzusehen.
Die Geschichte ist schnell erzählt:
Eine graue Maus bewirbt sich bei dem führenden New Yorker Hochglanzmodemagazin und wird dort Assistentin der Chefredakteurin.
Diese schikaniert sie wo sie kann und setzt sie ständig unter Zeitdruck, irgendwelche Dinge für sie zu erledigen. Die Folge sind: Neben dem Stress im Job auch noch Stress mit dem Freund und Stress mit dem Privatleben. Hin- und Hergerissenheit zwischen Karrierefrau und den anderen "wichtigen Dingen im Leben". Ein Leben zwischen Manipulation und Neid.
Das Ende überrascht dann auch nicht wirklich:
Die angehende Karrierefrau entscheidet sich schlussendlich wieder für ihren Liebsten und schmeisst den Job hin.
Sicher, der Film wird momentan von den Medien "kaputtgeredet" und oft bleibt dabei auch nicht viel Gutes übrig.
Doch ich fand den Streifen sehr vergnüglich. Hätte sogar noch ein wenig mehr humorvoller sein dürfen.
Die Besetzung der Hauptrollen ist unübertrieben ein Highlight.
Ganz grosse Klasse: Meryl Streep in der Rolle der "teuflischen" Chefredakteurin. Sie spielt diesen Part absolut souverän und tough und mit einer dermassen provozierend wirkenden Leichtigkeit, dass man den Hut ziehen muss. Weltklasse. Für diese Figur hätte man niemand besseren finden können. Auch Anne Hathaway passt gut zu ihrer Rolle: Liebenswürdig, aber stets mit Durchsetzungswillen und Kampfgeist. Beeindruckt hat mich auch Stanley Tucci als Chefdesigner "Nigel". Diese Figur so gekonnt zu verkörpern hätte ich ihm nicht zugetraut.
Man darf sicher keine anspruchsvolle Verarbeitung des Themas "Karrierefrauen" oder "Profit und Karriere in der Modebranche" erwarten und sich auch nicht fragen: "Was hab ich aus dem Film gelernt?". Natürlich, insgesamt betrachtet ist der Film belanglos. Erkenntnisse hat er eigentlich keine gebracht.
Doch manchmal möchte ich vom Kino einfach nur kurzweilig unterhalten werden, weiter nichts.
Insofern war es ein gelungener Kinoabend.
Faszinierende Darsteller, eine durchschaubare, aber nie langweilige, amüsante Story mit Ansätzen subtilen Humors und schöne Kulissen.
Das reicht für allemal für eine Empfehlung.Statistik: Verfasst von Tally — 20.10.2006, 00:58
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