lespress x september 2005 Seite 22 (Online:
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k l i n g u n d k l a n g
SARAH BETTENS
SCREAM (Feel Records / Alive)
Sarah Bettens bildet zusammen mit Bruder Gert seit 1993 die international erfolgreiche, zur Zeit pausierende
Rockband K?s Choice, Belgiens Exportschlager Nummer Eins in Sachen Musik. Sie spielten sowohl in Europa als
auch in den USA vor Zehntausenden von Fans, die junge Musikerin schrieb Hits wie ?Not An Addict? oder
?Believe? für die gemeinsamen Alben. War sie aber auf dem 2002er Studioalbum der Geschwisterband nur ?Almost
Happy?, heißt es auf ihrem ersten Soloalbum nun ?Things can´t get much better? - viel besser kann es nicht mehr
werden! Womöglich liegt das daran, dass sie nach der Trennung von ihrem Ehemann nun mit einer Frau zusammenlebt?
Die Songs auf ihrem Solodebüt erzählen die berührende Geschichte einer Selbstfindung: ?Dieses Album fühlt sich
an wie mein allererstes. Alles ist mit einer neuen Art von Aufregung verbunden, besonders natürlich die Konzerte.?
Die erste Singleauskopplung ?Not Insane? nennt Sarah Bettens einen ?Mini-Protest-Song?, er richtet sich gegen
kleingeistige Leute, die andere Lebensentwürfe nicht akzeptieren können. Dieses Thema greift sie in Variationen
öfters auf. In dem Wechselbad zwischen sanften folkigen Popperlen, groovigen Songs und härteren Rocknummern
finden sich immer wieder Liebesschwüre, die sich wie in ?I´m okay? an ein neutrales Du richten. Dass ihre Stimme,
durch die arbeitsintensiven Studioaufnahmen etwas überfordert, auf ?Scream? noch mehr als sonst einen heiseren
Touch hat, gefällt Sarah Bettens: ?Dadurch klingt die Platte noch impulsiver.? Ihr Talent zum Schreiben von echten
Ohrwürmern zeigt sich bei fast allen Titeln, der Einfluss der Indigo Girls, in deren Vorprogramm die Band K?s
Choice schon vor zehn Jahren durch die USA tourte, übrigens auch.
¤ ¤ ¤ ¤ ¤ ¤ ira