Am 22. März diesen Jahres habe ich wohl eines der geilsten Konzerte meines Lebens erlebt: die Red Hot Chili Peppers. Das Besondere daran war, dass Emma und Tina (Hoeen's Freundin) Geburtstag hatten und wir also alle Grund zum Feiern hatten und deshalb auch recht gut gelaunt waren.
Die gute Laune hat sich auch bis nach Hamburg gehalten und irgendwie waren auch alle anderen 10.000 Konzertbesucher guter Dinge. Nachdem THE MARS VOLTA endlich Nachsicht mit unseren Ohren und dem Sinn für gute Musik hatten und ihren Krach (anders kann man das wirklich nicht bezeichnen, obwohl die wirklich saugute Musiker sind) einstellten, gab es eine kurze Pause, die die Leute auf den Rängen (wie im Fußballstadion, nur zwei Stockwerke übereinander) mit der Welle überbrückten. So kam echt Stimmung auf und wie als "Parkett"-Gäste hatten teilweise echt was zu tun der Welle zu folgen.
Nachdem dann auch der letzte Scheinwerfer repariert war wurde es schlagartig dunkel und man konnte eine leise Intro-Musik hören, die ich aber nicht zuordnen konnte. Taschenlampen und sich bewegende Schatten verrieten, dass die Chili Peppers soeben die Bühne betreten hatten.
Der Start war der Opener des aktuellen Albums, By The Way, und der rockte schonmal ziemlich - war aber für meinen Geschmack leider etwas zu langsam. Danach kam dann Scar Tissue vom Vorgänger-Album Californication; und im Anschluss gleich Around the World. Letzterer rockte echt und hat dann das Eis gebrochen - die Menge ging ziemlich ab. Zu der Zeit fiel dann auch das Transparent (ein Bild eines chinesischen Bambus-Gerüstes) runter und dahinter kamen vier große Videoleinwände hervor, auf denen zunächst die Band und später auch hin und wieder lustige Filmchen und Videos zu sehen waren. (btw: Leinwände sind echt entlastend für die armen Kerle, die ihre Freundinnen ständig tragen müssen, weil sie nur 1,64m groß sind und nix sehen, weil "everybody in Germany is so tall!"

). Cool war dann Flea's Aussage zum Golfkrieg: "When there is so much shit happening in the world you have to rock!"
Im Folgenden kamen dann noch so Klopper wie Suck My Kiss, Give It Away Now, Californication, Otherside, Zephyr Song, Can't Stop und natürlich Under The Bridge. Die Setlist gab also alles her, was man sich nur wünschen könnte. Mir fehlte ein wenig eine kleine Acoustic-Session, in der z. B. Roadtrippin' und vielleicht ein paar Unplugged-Versionen von bekannten Songs hätten gespielt werden können. Aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.
Das Konzerte neigte sich dann dem Ende zu (dachte man zumindest), als alle Tschüss sagten, von der Bühne gingen. Flea verabschiedete und bedankte sich in mindestens fünf Sprachen. Dann ging auch er von der Bühne...
Die erste Zugabe war dann ein Drum-Solo von Chad, was wirklich sehr geil war. Ich wusste gar nicht, dass der Junge so gut ist. Und er hat auch das Publikum mit einbezogen und es klatschen oder an bestimmten Stellen "Hey!" schreien lassen.
Nach lautem Applaus und "Zugabe"-Rufen gab es noch drei oder vier Zugaben. Bei der letzten kam dann noch der Gitarrist von The Mars Volta dazu und sie spielten einen alten Punk-Song von The Stooches (sofern ich das richtig verstanden habe). Dabei ging Anthony echt ab und schrie richtig ins Mikro. Sehr geil!
Dann war der Song zu Ende und die Bandmitglieder entschlossen sich zu einer kleinen Jam-Session. Zuerst alle Bandmitglieder zzgl. des Mars Volta-Gitarristen. Die Session entwickelte sich zu einem 45-Minuten-Song, der mal funky, mal rockig, dann wieder sehr ruhig rüberkam. Anthony machte anfangs auch mit, ging dann allerdings irgendwann. John Frusciante ging dann kurz von der Bühne und holte noch einen Gitarristen auf die Bühne, der, wie er sagte, der beste Gitarrist Deutschlands sei. Den Namen habe ich leider nicht verstanden. Naja, der machte dann auch noch mit. Frusciante meinte zwischendurch noch "You leave if you want. This may take the whole night!".
So kam es, dass am 22. März die Red Hot Chili Peppers ein zweieinhalb bis zweidreiviertel Stunden Konzert gaben. Konzerte in Hamburg sind wirklich immer etwas Besonderes (Pearl Jam, Papa Roch, Chili Peppers - alle irgendwie special).