So dies ist erstmal der erste Teil der Review. Keine Angst, der Rest wird nur noch ein Minimaler Teil dessen, was jetzt schon hier ist.
An dieser Stelle sind wir bei 19 Seiten und 9einhalb Schreibstunden.
Es fehlt noch der letzte Konzertabend, an dem ich jetzt weiterschreiben werde während ihr lest..
Ich muss morgen irgendwie um 5 aufstehen, deswegen bitte nicht böse sein, wenn das unter Umständen noch einen Tag dauert, ich bin fix und alle
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Puhh, des isch vielleichd oi Gefühl, wenn man vor oim leere Fenschdr sidzd und 4 Tag geballde Genialidäd z berichde hedd.. Ich frei mi scho auf den Momend, an dem i diese Lügge mid durchschniddlich 2500 Anschlägen/Min auf mehrere Wordseide fülld hend *gg*
Abr irgendwo muss man joo anfange.. deshalb gehds jedzd los, hajo, so isch des !
Achja, ich habe ein special Feature für euch, die gesamte Review ist diesmal auf schwäbisch!
LOL muhaha nein, Scherz. Ich verfasse sie wie gewohnt in leserlichem Hochdeutsch
~ 2.8. - Bremen, 3.8. Magdeburg, 4.8. Stuttgart ~
Ok ok, wo fang ich an? Erster Tag, Bremen. (umsteigen bei Regen, das Haar hält.. ach nee, das war was anderes!)
Eigentlich fing erstmal alles damit an, dass ich mir schon Mitte Juni für August 4 Tage frei genommen hatte um diese Tour mit den Mädels verwirklichen zu können. Das habe ich damals so geschickt eingefädelt, dass ich 2 Monate lang Überstunden und Überüberstunden geschoben habe, bis mein Korridor so voll war, dass mein Wachhabender mich freundlich ermahnte, doch bitte endlich mal freizunehmen. Hahaha, darauf hab ich ja nur gewartet, und zack warens direkt nach meinem 4wöchigen Urlaub nochmal 4 Tage, die ich eigens für dieses Event angespart hatte.
(es ist echt praktisch, dass im ganz normalen Schichtdienst pro Monat automatisch 10 Überstunden anfallen und man quasi irgendwann mal freinehmen MUSS
ich glaub, mein weiteres Leben lässt sich gut planen *hrhrhr*
)
Gut, nun zum wesentlichen Teil. Unser gesamter Plan sieht in der Übersicht so aus:
Anna fuhr am WE zuvor nach München zu wahrscheinlich völlig unbedeutenden Verwandten, nur um am 2.8. mit Spooni von Stuttgart aus nach Bremen hochfahren zu können, da diese die Fahrt vermutlich unter die Bedingung eines Mitfahrers gestellt hatte. Ursprünglicher Plan war:
Iris aus Kiel, Leen aus Hamburg, Anna/Spooni aus Stuttgart -> alle nach Bremen
Leens Auto am Bahnhof Bremen (für Heimfahrt mit Zug), Iris und Spoonis Auto nach Hankensbüttel, am nächsten Tag Iris Auto an Bahnhof Wolfsburg (für Heimfahrt mit Zug). Spoonis Auto war logischerweise für Fahrt nach Stuttgart. Ich hab das mal vereinfacht (LOL) dargestellt für euch, und zwar
Ich fuhr so gegen 16 Uhr zu Hause los, da ich mit Anna und Spooni das Aufeinandertreffen um 17h bei Radio Bremen vereinbart hatte. Auf CD hatte ich nicht wirklich Lust, im Radio kam generell auch nur Müll, also machte ich mir die Scanfunktion meines Autoradios zunutze und ließ alle Sender der Reihe nach schön durchlaufen und jeweils 10 sek anspielen, um dann bei einem schönen Liedchen eventuell zu stoppen und mir das anzuhören, bevor ich das Radio weiter nach brauchbarer Musik suchen ließ..
Irgendwo kurz vor Bremen scannte das Radio mal wieder und ich hörte mittlerweile schon gelangweilt und ohne weitere Hoffnung dem Schund zu, der sich mir da alle 10 Sekunden bot, und auf einmal hörte ich eine Stimme, die mir verdammt bekannt vorkam, und diese Stimme sang gerade „cooome oover heeere... come ov...“ da brach das Radio den Sender schon wieder ab und lief weiter.. Wie ein aufgescheuchtes Huhn hab ich die Technik natürlich zurückdirigiert und fand mich (welch Überraschung) auf dem Sender von Radio Bremen 4 wieder. FIRST TIME I EVER HEARD SARAH ON A GERMAN RADiO!! Aber wirklich! Noch niee niee nie in einem norddeutschen Sender hab ich was von ihr gehört, und auf dem Weg zur Arbeit höre ich wirklich oft Radio in letzter Zeit! *freu* ich war ja ein bisschen aus dem Häuschen
Sofort ne sms an Spooni geschickt, dass auf Bremen4 grad unsere Sarah zu hören war (diese verhielten sich direkt danach ebenfalls wie aufgescheuchte Hühner im Auto und suchten in den Sendern herum, wie ich später erfuhr..)
Nach dem Lied eine kleine Erklärung des Moderators, dies sei Sarah Bettens und dann kam wieder irgendein Schund..
Ich Depp hab natürlich gleich weitergescannt und dachte „klar dass die hier mal ein Liedchen spielen, die tritt hier heut Abend ja schließlich auch auf..“
Als ich nach drei Scanrunden mal wieder bei Bremen 4 angelangt war, hörte ich schon wieder so eine bekannte Stimme! Und sie redete.. AHHH Sarah!!!
Ok, was ich am Ende verpasst hatte, weil ich mir das Kacklied nach Come over here nicht anhören wollte, war ein komplettes Radiointerview (natürlich!! Es sollte ja auch ne Radioshow werden *ditsch*) mit Sarah. Dass einem das auch keiner vorher sagt, sowas Mensch!
Naja, ein bisschen was hab ich ja noch gehört und wie Anna und Spooni mir anschließend mitteilten, haben auch sie nur einen Bruchteil des Interviews gehört weil sie ebenfalls so dusselig waren wie ich *g*
Wir trafen also bald alle aufeinander auf dem Parkplatz des Radio Bremen 4 Sendesaals. Als ich auf das Grundstück hinauffuhr, befand ich mich in der Annahme, Spooni und Anna seien mit dem schwarzen Flitzer schon da, und so fuhr ich erwartungsvolle 2 Runden über den Parkplatz und suchte nach einem 1er Bayernschlitten mit RTer Kennzeichen. Ich fand sie nicht, was ich aber fand, war ein grüner Citroen mit belgischem Kennzeichen und zwei seltsamen Aufklebern. Begeistert über meine Entdeckung rief ich erstmal Spooni an "Wo seid ihr denn? Wisst ihr, was ich hier grad gesehen hab?? Ein belgisches..." Spooni unterbrach mich mit "Du bist schon 2 Mal an uns vorbeigefahren! Wir stehen hier drüben".. kurzes Winke winke und temporäre Zweifel an meiner Wahrnehmungsfähigkeit, aber wie sich später herausstellte, waren die beiden direkt hinter mir aufs Grunstück gefahren (was ein Timing!!), da konnte ich sie ja gar nicht sehen
Autos abgestellt (und abgeschlossen!), Gruppenknuddeln und ein erster Rundgang übers Gelände. Annas Auslandserfahrung brachte die Erkenntnis, dass das belgische Auto das von Toms (Keyboarder) Eltern ist und hier DEFINITIV die Bandkutsche darstellen sollte
Es war 17 Uhr (wie verabredet, ich sag ja, Bombentiming!) und sie waren also schon da.. Sehen und hören konnten wir nichts, die Sendesaaltüre war auch noch abgeschlossen, also beschlossen wir 3 bis zur Ankunft von the Kopp Iris vor der Tür auf einer Rundbank zu warten..
Nach erstem gegenseitigen Mustern (tun wir so was?? Nein das tun wir nicht..) mussten wir feststellen, dass wir alle drei diese schwarz-weißen Stand up – Speak up Bänder am Arm trugen. Und zwar alle am rechten
Wo blieb Iris eigentlich? Ein kurzer Anruf von mir und ihre Antwort "Ich bin gleich da, bin grad bei der Raststätte Grundbergsee..."
"Grundbergseee?? Iris, weißt du eigentlich, was ich dir dazu erzählen könnte...?"
Den Entsetzensschrei am anderen Ende der Leitung hab ich nicht mehr gehört, wohl aber den Schrei hinter mir, der von Anna kam (ich hab ihnen die dramatische Geschichte mit dem Gladbecker Geiseldrama doch erst 2 Mal erzählt
) und der fragende Blick von Spooni, die die ganze Aufregung grad nicht deuten konnte..
Nachdem Iris aufgelegt hatte, startete ich mit dem Löffelchen kurz einen medienhistorischen Exkurs in Referatform ins Jahr 1988 und jetzt ist sie auch allergisch gegen die Raststätte Grundbergsee *g*
Iris kam gegen halb sechs, eine halbe Stunde überlegten wir noch, ob wir nun warten bis die Band evtl nochmal rauskommt oder wir gleich etwas essen fahren. Mein Auto musste ja auch noch zum Bahnhof, aber das wollten wir wohl auch nach dem Gig machen..
Zwischendurch wurde noch geklärt, wie wir überhaupt hineinkommen sollten. Da unsere Namen ja auf der Liste standen, hatte ich sinnigerweise Anou schon vorher gemailt, an wen ich mich denn da wenden kann, und sie erklärte mir, dass die deutsche Promoterin namens Ilona Kattau unsere Namen auf ihrem Zettel hätte und wir uns einfach bei ihr melden müssten..
Folglich überlegten wir, als wir dort warteten und immer wieder Menschen aus dem Gebäude hinaus und auch hinein gingen, ob denn da wohl diese Ilona dabeiwäre!?
Nicht, dass das ganze ein wenig ausgeartet ist, und wir nachher jedes weibliche Wesen mit Ilona ansprachen und betitelten *gg*
Sehr geniale Situation. Wir hocken alle auf dieser Rundbank und gucken in die Sonne, warten drauf, dass irgendwas passiert, kommt ne Ische vorbei mit Zeugs in der Hand und alle: „Ilona??“ LOL.
Es hat keine Ische auf unsere Ilonaansprache reagiert, von daher war die zunächst nicht aufzufinden..
Aber wir hatten ja noch Hunger..
Wir ließen Iris und mein Auto bei Radio Bremen stehen und suchten mit Spooniflitzer EIGENTLICH was "Richtiges" zu essen.. Sprich, sie wollten ne anständige Pizza oder nen anständigen Asiaten aufsuchen, ich kann mir echt nich erklären, wieso wir am Ende trotz des Navigationssystems bei Burger King gelandet sind!? Ich hatte nämlich gar keinen Hunger, weil ich zu Hause vorher 2 Teller Spaghetti verputzt habe. Das hätte ich wohl besser nicht machen sollen, dann wäre nämlich jetzt alles ganz anders und meine Review bestimmt ne Seite kürzer
Das Navi (welches wir übrigens, weil wir einfach mittlerweile schon ne kleine Klatsche hatten und die Frauenstimme auch immer so wunderbar „demnächst bitte rechts abbiegen“.. „in 150 Metern bitte links abbiegen..“ .. „ biiietteee rechts und gleich danach wieder links..“ zirpte, wie sollte es anders sein – Ilona tauften) konnte uns immerhin den Rückweg zurück zum Sender um einige Stunden verkürzen *g*
Als wir nach ner Dreiviertelstunde Essensuchen und kurzen 10 Minuten Essenfassen wieder beim Sendesaal ankamen, parkte Spooni ihren Flitzer wieder zwischen meinem und Iris Auto. Ich stieg aus und wollte mein Getränk aus meinem Auto holen. Bevor ich dazu überhaupt angesetzt hatte, wunderte ich mich ein wenig über mein seltsam verkrüppelt aussehendes Schloss an der Fahrertür. "War das schon immer so? Hm Auto ist ja schon alt.. aber das sieht echt komisch aus.. "
Ich hab mich davorgehockt und ca. 2 Minuten stillschweigend dieses Schloss beobachtet und mir nichts dabei gedacht. Ach ja, ich wollte ja was trinken, Schlüssel ins Schloss und.. huh? dreht nich, ist verhakt. So ein Scheiß, das blöde Ding ging doch vorhin noch, ich hab doch sogar noch abgeschlossen und die Türen sind ja zu.. Und plötzlich schoss es mir wie ein Horrorfilm durch mein unerfahrenes Beamtenhirn " Zylinder - aufgebrochen - Autoweg [huch? nee Auto da].. SCHEISSE!!!!" Meine Tasche stand auf Grund der vielen Fahrradtransportiererei auf den umgeklappten Rücksitzen bzw im vergrößerten Kofferaum, ich lenkte mein Blick, begleitet mit einigen Herzschlagaussetzern durch die Fahrerseitenfenster in den Innenraum und das, was sich dahinter befand und ich sah: Eine eingeschlagene Seitenscheibe auf der anderen Seite des Autos und einen völlig durchwühlten Kofferraum, den ich SO sicher nicht hinterlassen hatte vor einer Stunde..
Immernoch ohne Puls kurz kombiniert, was hatte ich im Auto? "Tasche noch da, Ginger Ale noch da (gottseidank ich wollte ja gerad was trinken.. ah verdammt, ist das jetzt unwichtig!), Jacken, Handy bei mir.. was war da überhaupt wichtiges im Auto? kurzes Nachdenken.. Mein Portemonnaie natürlich! AAHHHHHHH
Das stecktE in einer Seitentasche meiner Reisetasche weil ich eigentlich noch tanken wollte oder aber auch, weil ich ja keinen Hunger hatte und es somit nicht gezwungen war, es zum Essen mitzunehmen.
Ich kann mich nicht erinnern, in meinem Leben auf einen Schlag jemals so verzweifelt gewesen zu sein. Portemonnaie war weg, das hatte ich nach kurzer Überprüfung der Tasche festgestellt, das war zum Glück auch das einzige, wie ich später noch fast glücklich behaupten konnte.. Im Portemonnaie aber selbstverständlich ALLES was man so braucht und hat.
EC-Karte, Ausweis, Bargeld (glücklicherweise NUR 15 Euro und an dieser Stelle bedanke ich mich bei meiner eigenen Inkonsequenz, ich wollte nämlich eigentlich entgegen meiner Gewohnheit zu diesem Trip ausnahmsweise mal mehrere hundert Euro Bargeld mitnehmen, weil die Leute in letzter Zeit ständig über meinen Sparkassenaufsuchzwang meckern), Fahrzeugschein, Krankenkassenkarte, Führerschein... einfach ALLES eben!
Als ich nach 5 Minuten wieder ungefähr klar denken konnte, war schon klar, dass die nächste Handlung das 110 sein würde und ich dann erstmal zur Anzeige irgendwohinfahren musste.. Die Uhr sagte uns, dass in einer Stunde das Konzert anfangen würde, was aber angesichts dieser Tatsache gerade mal (sogar für mich) völlig nebensächlich war. Der freundliche Kollege in der Notrufzentrale erklärte mir den Weg zur 3Min entfernten Wache im Präsidium und aus irgendeinem Grund war mir das Gebäude bei der Anfahrt schon aufgefallen..
Anna, Iris und Spooni hab ich in den Saal geschickt. Reingehen und mir bitte bitte nen Platz freihalten. Und auch bitte bitte die Person an der Tür fragen ob ich dann evtl später noch reindarf auch wenns schon angefangen hat!?
Ein kurzes Telefonat später stellte klar, dass ich am Eingang nur das Stichwort "Portemonnaie" zu sagen bräuchte und dann sofort reingelassen würde, weil sie denen alles kurz erklärt hatten.
Ich also zur Wache, unterwegs mit halbem Ohr irgendwie meine Mutter angerufen, dass sie mir ganz schnell die Nummer der HASPA Notfallhotline raussucht, damit ich meine EC Karte sperren kann.. Innerhalb von einer Stunde habe ich also organisationstalentisch einen Platz im Konzert resierviert, mit meiner Mutter telefoniert, eine Karte gesperrt, mit 3 Bankleuten telefoniert, bei einem lieben Polizisten eine Anzeige aufgegeben (in genau dieser Reihenfolge *g*.. Man beachte Position 1 ), mit dem ein ganz lustiger Gesprächswechsel erfolgte: "gib mal deinen Ausweis... > Hab keinen mehr.. Ok, den Fahrzeugschein! > Ist auch weg.. Ach, wie blöd! dann Führerschein, ne Karte, irgendwas womit du dich ausweisen kannst? > LOL neiin ich bin soo mittellos, ich hab meine Identität verloren!! *g*"
Leen war von nun an Identitätslos, Bargeldlos, Kartenlos, alles los
Kurz vor 20 Uhr fuhr ich wieder zurück zum Parkplatz, räumte Radio, Sonnenbrille, Schlüssel, Handys, sämtliche Wertgegenstände aus dem Auto und parkte es relativ nah am Gebäude, mit der offenen Scheibe beobachtungsmäßig richtung einem Büro. Auto war ja nun offen, könnt ja jeder rein, ran.. so ein scheiß!
Ich suchte noch kurz die nahe Umgebung des Autos ab, weil aus eigener Erfahrung solche Diebe den "Unrat" den sie nicht brauchen, also meine Ausweispapiere, an der nächsten Ecke irgendwo hinschmeißen und sich nur mit den EC Karten und dem Geld aus dem Staub machen.. Schön wärs gewesen, ich hab leider nichts gefunden und bin dann 5 Minuten bevor Sarah die Bühne betrat, in den Saal gehuscht und konnte mich die ersten Minuten noch am allerwenigsten auf die Performance konzentrieren.. Meine Gedanken kreisten ein wenig über meine eigene Blödheit, diese dummen Zufälle, diese widerlichen Täter und das Kopfkino, wenn ich den auf frischer Tat erwischt hätte (er hätte die Qualen seines Lebens erlitten, jawohl)..
Mein spärlicher Eindruck des Konzertes war dennoch überwältigend. Im Publikum saßen, wie schon damals bei Venus in Flames, vorwiegend ältere Persönlichkeiten und Leute, die einen Gesichtsausdruck machen, als würden sie sich "jeden Scheiß der da kommt" angucken weil sie nichts besseres zu tun haben, oder weils umsonst war oder keine Ahnung was.. Die Stimmung war insgesamt etwas steif und uncozy, aber ich denke wir vier Mädels in der zweiten Reihe und der ominöse Fanblock hinten links, den wir tatsächlich nicht kannten, haben die Atmosphäre für Sarah wesentlich verschönert.. Als sie auf die Bühne kam, winkte sie uns kurz zu, am dritten Stuhl und am Bass erkannten wir schon, dass Eric definitiv mit von der Partie sein würde um ein wundervolles, bassuntermaltes Konzert zu veranstalten..
Es ging los mit Go, gefolgt von Not Insane und Come over here und der Rest der Setlist (die ich übrigens in meinen Händen halte) sieht so aus:
4. Turn around
5. Almost happy
6. Fine
7. Sister
8. Butterflies instead
9. Daddy's Gun
10. Stuck in the middle with you
11. NAA
12. Follow me (wooho!)
13. Stay
14. She says
15. Grey (double wohooo!!)
16. busy
Zugabe: Don't let me drag you down
Der witzigste Schlüsselmoment des Gigs, der uns und auch Sarah und Band die nächsten 3 Tage noch verfolgen sollte, war der Anfang von Butterflies instead..
Es begann mit einem markanten Zupfen von Curt an der Gitarre, das die Drums ersetzen sollte und schon schallte glasklare Sarahs Stimme durch den Saal..
"I lock my door and lock my head and dream of butterflies instead..", sie atmete ein um zur nächsten Zeile anzusetzen und plötzlich: Lachen, ein amüsiertes Kopfschütteln und der ganze Saal schmunzelte mit.
Sie erklärte grinsend: "I just forgot the line, sorry!! let's do it again"
sie begannen mit Curts Einstieg das Lied einfach neu, Sarah wohl ihrem Gedächtnis vertrauend, dass sich der Text schon anfinden würde, wenn sie einfach lossingen würde..
"I lock my door and lock my head and dream of butterflies instead......."
nix passierte, Sarah und Band und Saal brachen gleichermaßen in einen Lachanfall aus, weil sies schon wieder vergeigt hatte..
"I just can't remember my lyrics.. (lacht) .. that's probably because I haven't heard that song for just a million times (lacht weiter, guckt dann zu uns rüber) hey hardcorefans! my lyrics, anyone??" (lacht sich immernoch tot)
Ich wollte gerade starten mit der ihr fehlenden Zeile, da sagte der helfende Eric von rechts "Sarah, the beauty..." und sie "Ahhhh yeahh, the beauty.. right, thank you!"
Als Curt ein drittes mal den Einstieg zupfte und Sarah ihren ersten wohlbekannten Satz sang, ging dieses mit einem absolut knuffigen Grinsen einher, dass sie sich einfach nicht verkneifen konnte. Das Publikum war entzückt von soviel Menschlichkeit und Charme, mit der sie das meisterte.. WIR wissen natürlich dass Sarah goldig ist, aber ich glaube beim Publikum kam das erst so richtig an, nachdem sie hiermit die Stimmung unabsichtlich etwas gelockert hatte..
Als sie mit "the beauty of their coloured wings" fortfuhr, hob sie siegessicher den Arm und ließ sich vom Publikum während sie weitersang für diese gelungene Fortsetzung feiern. auf der Radio Bremen Homepage dokumentiert übrigens genau diesen Moment
Sarah ließ es sich wie üblich nicht nehmen, trotz des etwas unkonventionellen Publikumsdurchschnittsalters ganz unbefangen zwischen ihren Songs zu reden. Sie sagte, sie fände die Atmosphäre wundervoll intim, die Leute waren sehr leise, sie könne sich selbst singen hören und jede einzelne Bewegung im Saal vernehmen und das würde sie sehr beeindrucken. Es war also ein sehr überakustisches Akustikkonzert und Sarah schien von der stillen Gebanntheit der Zuhörer sehr fasziniert zu sein.
Ein Sitzkonzert ist für uns Rockhühner natürlich immer etwas besonders befremdliches.. Bei Not an Addict, Almost happy und Not Insane hatten wir alle gleichermaßen das urinstinkliche Bedürfnis, einfach aufzuspringen und loszurocken, wie wir es gewohnt sind und wie die Songs es verdient hätten. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass sich zwischen uns (samt den anderen jungen Leuten im Saal) und der Band ein hohes Maß an unausgesprochener Energie auflud, die sie sehrwohl auch spürte und der ganzen Situation etwas aufregend explosives verlieh.. Ich habe das jetzt im Nachhinein mit der Situation vergleichen, wenn zwei Menschen offensichtlich intensivst etwas voneinander wollen und keiner sich anzufangen traut. So ein Gefühl hatte ich, denn auch Sarah konnte man die innere Sehnsucht, einfach mal völlig abzugehen bei den o.g. Liedern sehr gut an ihrem Gesichtsausdruck ansehen
Die ruhigeren Songs wirkten dafür ebenfalls umso intensiver. Bei Daddy's Gun, Turn Around und Grey lag über dem Saal eine atemberaubend anmutige Stimmung, keiner schien atmen zu wagen und die Sarahs leidenschaftlich melancholische Stimme rührte sicherlich nicht nur in mir alles ganz gehörig durcheinander..
Ein innerlicher Begeisterungsschub tat sich bei den ersten Noten von Grey auf, da Anna, Iris und ich schon seit der letzten Belgientour regelmäßig gebettelt haben, dass Curt doch endlich dieses Liedchen lernen sollte und sie es live spielen sollen. Dies war nun endlich wahr geworden und Grey machte sich so zauberhaft in diesem verhalten beleuchteten Sendesaal und in dieser reinen und erwartungsvollen Atmosphäre. ein TRAUM war das!
Busy - ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, aber Sarah tat den halben eines ersten Schrittes für die vorhin von mir erwähnte Energiezufuhr zwischen sich und Publikum. Sie sang das Lied bis zum Lala-Part und forderte dann weiterspielenderweise dazu auf, dass doch bitte alle aufstehen sollten. Die älteren Menschen waren sichtlich verwirrt, doch wir wussten ja genau was jetzt kommt!
Sarah gab alles um so intensiv wie möglich extatisch spielen und singen zu können, ohne die reservierten Leute dabei zu erschrecken, und was soll sich sagen!? sie hat die Gratwanderung mit Bravour bestanden!
Die alten Herren und Damen lala-ten mit, man wippte und trippelte sogar den Takt und Busy bekam trotz der Sitzreihen dennoch einen wunderbar impulsiven Touch, der die nicht ganz spießigen der Älteren denk ich auch bewegt hat.
Danach verschwand sie von der Bühne und der Saal forderte unmissverständlich mehr von ihr!
Sehr süß, sie kam wieder auf die Bühne, die reservierten unsicheren alten Leute waren (mit uns natürlich) stehen geblieben und wussten nicht recht was jetzt und wie jetzt.. Sarah trat ans Mikro und sagte
"Thank you, thanks for standing up (und grinste und lachte)"
Immerhin verstanden das die meisten und so hatte sie sich mal wieder den nächsten Stein im Brett der Menschen verschafft.
Mit dont let me drag you down führte sie noch einmal unvergleichlich leidenschaftlich und ruhig ganz alleine auf der Bühne die Zuhörer ans Ende des Konzertes und machte uns damit restlos glücklich. Wie glücklich Spooni und Anna sind, kann man ja ebenfalls auf der Radio Bremen 4 Galerie betrachten *gg*
Anschließend kam Sarah wie auch vorher selbst angekündigt in die Eingangshalle, um CDs zu unterschreiben und mit den Fans zu plaudern. Artig hielten wir 4 uns zurück und sahen den restlichen Menschen bei ihren zaghaften Annäherungsversuchen zu.
Indessen gesellte sich schon Curt zu uns, der ein wenig mit uns plauderte und als der Eingangsbereich sich zunehmend leerte, gesellten wir uns gemeinsam zu Eric an einen der Stehtische und wie es natürlich so gewollt war, stellte sich Sarah am Ende zu uns und wir konnten dann den für uns nettesten Teil des Abends beginnen, der typische Afterconcertplausch mit unseren 3 tollen Lieblingsmenschen. Wir bereiteten sie schonmal drauf vor, dass wir am nächsten Tag auch in Magdeburg und danach auch in Stuttgart sein würden und sie freute sich riesig.
Sie machte fast einen Freudensprung, als wir ihr erzählten, dass sie in Magdeburg in einem Beachclub am Elbstrand open air spielen würden.
Reaktion: "Oohhh really, a beach!??! That's fantastic.. that's incredible.. but germany has a beach?? I didnt know that! ohh a beach club, I'm so curious, thanks guys for always telling me where we are gonna play the next day" lol
Ein dickes Grinsen auf beiden Seiten und wir waren uns glaub ich alle einig: Für irgendwas müssen wir ja gut sein
Ich erzählte den drei aufmerksamen Zuhörern noch kurz das Malheur mit meinem Auto und ich glaub ich erntete ziemlich viel Mitleid *g* Ein paar Scherze über Spenden für ein kleines armes Leen und dann die Einsicht "never trust germans" (but hey Sarah, you can trust US, of course!!!
)
Als sie dann fragte, ob ich nicht so einen kleinen Pozileisticker am Auto hätte, der die Diebe hätte abhalten können, und ich nur sagte "euhm no, I already have everything covered with Sarah Bettens Flyers.." brach sie in begeistertes Lachen aus, mit einem Blick "na wenn das soo is.."
Dann haben wir noch darum gebettelt, dass mal wieder 20.000 seconds gespielt werden könnte, als zweite Zugabe, wie sie das damals in Osnabrück aus der Not heraus und völlig unvorbereitet gemacht hat, weil die tobende Menge in dem Club einfach keine Ruhe geben wollte. Ihr zweifelndes Gesicht und das „hmmm yeaaa, we might think about that..“ machte uns ziemlich sicher, dass wir das in der nächsten Zeit also nicht hören würden lol..
Noch kurz geklärt, wann sie denn am nächsten Tag fahren würden nach Magdeburg und Sarah erzählte uns, dass sie gleich jetzt nach MD in ein Hotel fahren würden nach dem Gig (wenn das Geld gezählt ist *g*) und auf die Frage wie weit das denn wohl wäre und wie lange es dauern würde, bekamen sie natürlich eine roadieprofessionelle Antwort von erfahrenen Deutschlandumherreisern.
Auf unsere Frage, ob wir uns am nächsten Tag im Beachclub treffen wollen und vor dem Gig noch einen zusammen trinken würden, wurde erheitert mit "ohh yeahh sure!" geantwortet und somit hatten wir unser erstes von 2 Dates in dieser Tour klargemacht
*g*
Zu guter letzt noch das, was Sarah wahrscheinlich den ganzen Abend umgehen wollte: Anna und ich haben ihr in Groningen unsere Namen eingetrichtert und sie hat versprochen sie sich zu merken und wurde dann in Tilburg und überall wo wir waren regelmäßig danach gefragt. Ihr eigener Einsatz, wenn sies vergisst war bekanntlichermaßen einen Euro pro Namen
"Sarah, tell our names?"
ihr zerknirschtes Gesicht und eine stark gerunzelte Stirn führten zu allgemeinem Gelächter in der Runde und immerhin konnte sie sich daran erinnern: "ohh shit.. I know, both names start with an "A".. (sie denkt nach) and they end with an "A"! (zustimmendes Gelächter und sie stirnrunzelte weiter..) and in the middle there were also the same letters.." schließlich kam sie von selbst auf Anna und nach einigem Helfen (Sarah, there's an L and an N..) konnte sie sich schließlich auch noch an meinen Namen erinnern und wurde spontan angesichts meiner plötzlichen Armut auf ihren Einsatz hingewiesen..
"I said I give you one Euro, didnt I?"
Leen: "Oh no, didn't you say it was 100 Euro?? *schelmischgrins*"
Ok, das hat sie mir dann nicht abgenommen, aber wir haben vereinbart, dass sie mir dann einfach am nächsten Tag am Strand ein Bierchen ausgibt und ich ihr dann verzeihen werde
Das Auswendiglernen von Anja und Iris durfte natürlich auch nicht fehlen, Sarahs überforderter Gesichtsausdruck als wir sagten „Es ist total einfach: Anna, Alena, Anja und Iris!“ war echt nicht zu toppen und vermutlich hat sie sich letztlich einfach nur 3x A mit a und irgendwie noch paar „N“ gemerkt hihi.
Der schwule Opi, der Spooni und mich vorher beim Warten liebend gern zu Kettenrauchern gemacht hätte, schaltete bereits das Licht aus und fragte nun schon zum zweiten Mal, ob wir denn alle endlich bald fertig seien mit Unterhalten *g*
wir verabschiedeten uns daraufhin, wünschten eine sichere und gute Fahrt nach Magdeburg und ein "bis morgen - yeah see you there, guys!" und wir machten uns auf den Weg zu unseren 3 Autos.
Neuer Plan: Leen lässt ihr offenes Auto nicht in Bremen am BHF stehen, sondern nimmt es ebenfalls mit zu Anna nach Hankensbüttel um es dort ins sichere Carport zu stellen und (weil wir ja heldenhafte Lidltickets haben, auf denen man selbst eintragen kann wohin man will) anschließend mit dem ICE einfach mit den beiden nach Wolfsburg statt nach Bremen zurückzufahren und dann mit dem eigenen Auto weiter nach Haus. Hört sich kompliziert an, ist aber von uns Intelligenzien hervorragend durchdacht und es lief natürlich auch alles reibungslos
Wir fuhren dann los mit kurzfristiger Wegverirrung weil die Anführer Anna und Spooni Ilona sinnigerweise den Mund verboten hatten, an der Autobahnauffahrt vorbei, was die hinterherfahrenden Orientierungstiere Iris und mich in unseren Autos jeweils zum Verzweifeln brachte, weil auch kein Anblinken und Andeuten etwas half *gg*.
Es ging also in Kolonne nach H-büttel (vorbei an einem nordischen Metzingen, extra für spooni nochmal ) und dort ließen wir den Abend mit einem kleinen Becks Lemon und 8 Schokobons für mich gemütlich ausklingen und freuten uns schon auf den nächsten Streich..
Am Mittwoch gegen 10 aufgestanden (Anna lief schon 2 Stunden vorher durchs Land und holte Brötchen, meckerte mit ihrer Mama *g*, beobachtete Katzen... ach, sie heißen ja jetzt Kackzen..), Spoonis und mein erster Blick im Gästezimmer ging aus dem Fenster und der sagte: Wolken, kein Sommer. Schade eigentlich, schließlich war heute Strandbar und Beachfeeling angesagt. Zum Frühstück gabs diverse Pissys und Lissys und körnige Brötchen, Osaft mit Vollfick (spooni und ihre prostitutiven Ausdrücke..tss) ähh Volvic und klagende Heullaute aus dem Gebüsch. Wir melden Anna übrigens bei Wetten dass an. Sie erkennt am Katzenplärren aus dem Hinterhalt, auf welchen Namen das Tier hört
Ich hab den halben Vormittag mit Werkstatt, Versicherung, Bank und sonstnochwem telefoniert und hab ab da regelmäßig zwei drei wichtige Zettel mit Aktenzeichen und Telefonnummern mit mir herumgeschleppt, in den folgenden Tagen auch „meine Identität“ genannt, die Spooni in ihrem Täschken immer umhertragen musste weil ich hatte ja nix mehr zum einstecken
Gegen Mittag sind wir gen Magdeburg aufgebrochen. Die Sonne hatte sich auch schon fast aus dem Grauschleier herausgetraut, es war nicht sehr heiß aber um die 20 Grad warm und man musste sich nicht zwingend in einen Pulli einhüllen.
Wir hatten natürlich keinen Plan wo’s hingeht aber ausnahmsweise brauchten wir das ja auch nicht.. Spoonis treffende Aufforderung vor Fahrtbeginn: „So wir müssen jetzt nochmal Ilona scharf machen..“ Ich weiß nicht so genau, worüber wir mehr gelacht haben.. Über das Ilona oder über das scharf machen oder über beides!?“
Spooni wurde gleich nach den ersten Fahrtmetern natürlich sofort von irgendwelchen Brüdern und Kollegen angerufen und musste Schritt für Schritt Bedienungsanweisungen für den Computer im Metzinger Geschäft geben.. Mir blieb nichts anders übrig, als auf dem Beifahrersitz nur die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen und zu hoffen, dass ich nix höre und nix sehe *g*
Besonders bezeichnend wurden die Situationen dann, als Spooni ohne mich als Beifahrer in der nächsten Ortschaft doch ein ernsthaftes Problem bekam, als sie nämlich wegen einer Verkehrsinsel von 110 auf 40 runterbremsen musste, aber das mit dem Schalten nicht mehr so ganz auf der Rechnung hatte.. Der Wagen wollte nicht so recht, als sie nach dem Bremsmanöver mit 40kmh im 5. Gang dann wieder Gas geben wollte und somit stellte ich ihr aufopferungsvoll (und vom Überlebenswillen getrieben) meine helfende Linke zur Verfügung, um für die lenkende und telefonierende Spooni mal eben runterzuschalten
Die nächsten 20 km haben wir verdammt gute Teamarbeit geleistet, was Löffelchen?
(Sie das Pedal, ich den Knüppel hihi)
Zuerst fuhren wir noch über Wolfsburg um dort Iris Auto am Bahnhof abzustellen, für die Heimreise nach der Heimreise.. Weiter gings dann mit dem feschen 1er und Ilona. Ilona führte uns fast gekonnt und fast sprachlich deutlich zu unseren Zielpunkten.. Nachdem sie allerdings mitunter so geflüstert hat, dass wir überhaupt nichts verstanden haben und in Magdeburg irgendwie falsch abgebogen sind, haben wir uns dann dochmal dazu herabgelassen, die Bedienungsanleitung zu lesen, um rauszufinden, wie man Ilona zu etwas lauterer Sprache bewegen kann.. Dass sie dann gleich brüllen sollte, hatten wir ihr zwar nicht gesagt, aber wahrscheinlich war das auch unser Fehler
Wenn uns irgendein Außenstehender in dem Auto gehört hätte, wie wir zu viert uns unterhalten haben, hätte der uns wahrscheinlich für verrückt erklärt. Teils gab es echt ernsthafte und nachdenkliche Konversationen über den Fahrtweg
Leen: Wo müssen wir denn jetzt lang? Müssen wir hier runter?
Anna: Also ich würd sagen wir müssen Magdeburg Zentrum raus
Leen: Aber Ilona hat gar nichts davon
Spooni: Doch, Ilona hat eben irgendwas gesagt aber ich hab sie nicht verstanden
Iris: Frag doch einfach noch mal Ilona wo wir langmüssen und dann sind wir bestimmt gleich da..
Gegen 15 Uhr oder so kamen Ilona, Iris und wir drei Doppel-A’s mit N wohlbehalten auf dem kostenfreien Parkplatz vor der Strandbar an. Es war offensichtlich noch viel zu früh weil offensichtlich noch niemand (außer 3 Bar-Schnitten, denen ich als Milch-Schnitte übrigens eine echte Konkurrenz war *g* ) anwesend und deshalb sind wir erst mal im Auto sitzen geblieben. Es hatte übrigens auf der Fahrt nach MD angefangen zu regnen, unser Humor war zwar wegen der amüsanten Ossi-Ortsnamen (Irxleben, Eilsleben, Oschersleben, Wanzleben auch Ossis wollen leben! rofl) weiterhin ungetrübt aber so ein bisschen angstvoll blickten wir dem Abend entgegen, denn schließlich war das nicht gerade das traumhafteste Beachwetter..
Wir saßen noch eine ganze Weile etwas unbeteiligt im Auto herum, bis jemandem plötzlich der geistreiche Einfall kam, mal diesen Radiosender zu suchen, denn schließlich war das heute eigentlich die zweite Radioshow und wir Töffels hatten schon wieder nicht ans Interview gedacht!
Schnell war der Sender gefunden und natüüürlich war Sarah dort auch schon im Studio und wurde eben die altbekannten langweiligen Fragen gefragt. Ein Highlight hatte das Interview alledings, nämlich als der Moderator auf einmal sagte, jetzt sei es Zeit für eine ganz besondere Gesangseinlage, sie hätten nämlich einen deutschen Kanon rausgesucht, den sie jetzt mit Sarah singen würden.. Und bevor wir alle unseren Ohren recht trauen konnten, trällerte Sarah uns auch schon gefolgt von den Mitmoderatoren
„heee hoo, spann den Wagen an, denn der Wind treibt Regen übers Land... Hol die goldnen Gaben, hol die goldnen Gaabeen, heehoo spann den Wagen an.....“
glücklicherweise sangen sie unverhältnismäßig lange immer wieder dieses affige Lied, so dass wir genug Zeit hatten um unseren kollektiven Lachanfall zu überleben
Irgendwer fragte noch, ob Svea eigentlich nach MD kommen würde.. Niemand wusste was, aber meine Antwort war: „Svea? Nix davon gehört, aber ihre Lieblingsdisziplin ist es wenn überhaupt sowieso, niemandem was zu sagen und dann einfach aufzutauchen“. Da wir aber alle irgendwas von Neuwahlen und Urlaubssperre gehört hatten, blieb diese Frage vorerst unbeantwortet...
Da wir mir Ilona vorher schon mal an dem MD-er Einkaufszentrum vorbeigekommen waren, beschlossen wir, nun dahin zu fahren um etwas zu essen und uns sinnvoll die Zeit zu vertreiben. Außerdem verspürten wir das zwingende Bedürfnis, einen Dieselshop aufzusuchen und uns nach ner neuen Hose umzusehen..
Die Anfahrt zum EKZ war lustig. MD ist komisch, die Straßenführung ist seltsam, der Straßenbelag ist teils mittelalterlich und den absoluten Hit erblickten wir Dauerautofahrer (Iris, spooni und ich) als wir in der Parkhauseinfahrt im Stau standen.. An der Seite stand ein Parkgebühreninformationsschild (sprich, ein Schild mit den Preisen), dessen Inhalt auf für die fortbestehende Menschheit dokumentiert ist.
Wir waren uns nicht ganz sicher, ob das vielleicht ein Scherz sein sollte!? Würde man so ein Schild in Stuttgart oder Hamburg aufstellen, wäre das der intelligenteste Gag der ganzen Stadt! Rofl
Spooni und ich waren uns einig: in diesen Städten zahlt man schon für das Befahren eines Parkhauses mindestens einen Euro, für jede weitere Stunde sowieso einen Euro, so dass man am Ende mit nicht unter 6 Euro dasselbige verlässt und sich tatsächlich fragt, ob man das nächste mal nicht vielleicht ein Stück weiter laufen will und sich davon lieber.. zB ne Kiste Mineralwasser kaufen geht *g*
Oh und im übrigen haben wir nicht schlecht gestaunt, dass in MD sogar IM Parkhaus Baustellen eingerichtet sind. Hut ab! Lol.
Nach der 45minütigen Anfahrt zum ca. 1000 Meter von der Strandbar entfernten Parkhaus fanden wir uns schließlich in einem astronomisch riesigen Einkaufscenter wieder, in dem unzählig viele seltsame Gestalten herumliefen. Also das Center war topmodern und sehr schick, die Leute meist eher weniger
Nachdem wir durch den Dieselstore, H&M und noch an einigen Geschäften vorbeigeschlendert waren, endlich auf Wunsch der Mädels etwas nicht burgerkingmäßiges (hey, ich wollte Dienstag nicht dahin! Ich hatte ja nichtmal Hunger! Lol) ein kleines Asiarestaurant, das zu echt krassen (günstigen!) Preisen ein leckeres Mittagessen anbot. Nämlich: Gebratene Nudeln mit Gemüse ohne Zwiebeln für das Leen.
Was bekam Leen? Natürlich gebratene Nudeln mit Gemüse MIT Zwiebeln *grrrrrr*
Zu Trinken gabs ne 0,4l Sprite (für 1,55 Euro LOL!) mit Aspirin Complex Brausetablette gegen so diverse Hirnschäden die sich bei mir auf Grund des langen Zusammenseins mit den Bekloppten eingenistet hatten hrhrhr
Danach taten sich Gelüste nach Softeis auf, die aber leider nur mit normalem Eis befriedigt werden konnten. Jeder schlabberte zum Nachtisch nochmal eine Kugel - die anderen im Becher, ich in der Waffel..
Am Ende waren alle schneller als ich, obwohl ich eigentlich überhaupt nicht langsam esse! Das brachte mich auf den gut durchdachten aber dennoch gefährlichen Kommentar "Löffeln geht schneller als Lecken"
in der nachfolgenden Zweisekundentotenstille hätte ich mir eigentlich denken können, dass ich den Satz vielleicht nicht gerade vernünftig formuliert hatte, für das, was ich sagen wollte - jedenfalls prustete es rechs und links neben mir und ich durfte auch noch zusehen, wie ich nebenbei mein Eis im Mund behalte....
Irgendwann simsten wir mit Smschen ähh Xchen und vereinbarten einen Treffpunkt. Die alte Trine wollte zuerst tatsächlich in dieses Center kommen und sich mit uns an irgendeinem Springbrunnen in irgendeiner Mitte treffen.. Da wir mit diesem Center aber hoffnungslos überfordert waren und die Parkhauseinfahrt ja mindestens dreimal so lange gedauert hätte, wie wir noch Zeit hatten (um 17h wollten wir zum Beach zurück, da wir ja noch verabredet waren hehe), wurde das Xchen kurzerhand zur Strandbar bestimmt, wo wir sie eine halbe Stunde später dann auch antrafen.
Mittlerweile hatte es übrigens zu regnen aufgehört und ich meine, es wurde sogar ein bisschen wärmer wieder und wir konnten uns ganz entspann in die - Zitat Xchen: „Sonnenstühle“ (sie meint Strandkorb!) fleezen und uns mit dem ersten Becks Lemon auf Strandstimmung bringen
so langsam kam auch immer mehr eindeutig aussehendes Publikum in die Strandbar und verteilte sich relaxend auf diverse Liegestühle und Decken auf dem Boden. Allerdings noch keine Gefahr der Überfüllung, es wurde ein dezentes Anhäufen würde ich sagen..
Regelmäßig lugten wir richtung Eingang und Parkplatz, wo wir natürlich einen grünen Citroen erwarteten, in dem unsere Dates saßen..
Dieser kam auch irgendwann. Curt, Eric und Sarah stiegen aus, schleppten Gitarren und Zeugs heran und dann war da noch jemand. Ein blonder Wuschelkopfmann, der uns ganz ensthaft bevor wir irgendetwas gemacht oder gesagt haben vom Parkplatz aus zuwinkte und rief „Halllooo ihr!!“
Wir hatten überhaupt keine Ahnung wer das sein sollte und woher der uns kennt und spooni sprach: „Der sieht aus wie der Sänger von den Scycs..“ allgemeines lol aber es konnte zu dem Zeitpunkt ja noch keiner ahnen, dass der das wirklich war..
Der blonde Wuschelkopf kam, bevor er Eric, Curt und Sarah beim Tragen halt zuerst zu uns zu den Strandkörben herüber und fing an zu reden. Vor unseren völlig verdutzten Gesichtern spielte sich folgender Film ab:
„Heyy hallo, ihr seid doch sicher die Verrückten, die gestern schon in Bremen waren und morgen noch weiter nach Stuttgart fahren oder?? Das ist echt krass, ihr seid so unglaublich, das find ich echt fett! Ihr fahrt drei Tage durch Deutschland? Hey, das ist der krasse Wahnsinn..“
Wir kamen nicht wirklich ausgiebig zu Wort und als er wieder weg war müsst ihr euch ein imaginäres Feld von Seifenblasen mit Fragezeichen drinnen über unseren Köpfen vorstellen lol.
Von der einen Seite: Scycs? Wer isn das..? Von der anderen Seite: Was haben DIE dem denn bitte schon alles erzählt, das ist ja unglaublich.. der war doch gestern noch nicht dabei!? Begleitet von der Belustigung über seine ganze Aufregung. Schließlich ist das nicht die erste Tour, bei der wir irgendwie auf mehreren Gigs anwesend waren, noch war das jetzt eine besondere Leistung 2 Stunden von Bremen nach H-büttel und mittags noch mal 2 Stunden nach Magdeburg zu fahren, von den unzähligen Gigs in erheblich entfernteren Orten wie Antwerpen, Tilburg, Brüssel und so weiter ganz zu schweigen.. Wenn der allein gewusst hätte, dass Anna und ich (bzw. mehr ich) Anfang Sommer zweimal vor dem Frühdienst nachts um 3 nach Hause gekommen bin, weil ich tagsüber zu irgendeinem Gig wollte, nach 2 Stunden schlafen wieder zur Arbeit und den Rest der Woche völlig im Eimer war, dann hätte der uns sicherlich auf einer unsichtbaren Selbstverständlichkeitsliste abgehakt *g*
Nein, wir verstanden seine Euphorie noch nicht wirklich und hielten das Ganze erst mal für einen kleinen Joke ..
Sehr bald kam Sarah angetrottet und sagte, dass sie später wiederkommen würden, weil sie erst mal was essen gehen wollten. Kein Problem und bis später und da gingen sie zu Fuß in die MD-er Innenstadt. Wuschelkopf blieb übrigens da, der kam noch 1-2 mal zu uns und plauderte mit uns und vergaß dabei nicht, noch mindestens 4 mal zu erwähnen, was für ein krasser Wahnsinn das doch mit uns wäre.. *g*
Er erzählte uns übrigens auch, dass er für das Rockland Radio arbeiten würde und diesen Gig in der Strandbar organisiert hätte und noch so einiges mehr.
Wir rätselten immer noch über die Zugehörigkeit zu den Scycs..
Xchen gab derweil köstliche Anekdoten aus ihrem Leben zum Besten, zum Beispiel als sie erzählte, dass sie mal in Hamburg war und eine Alsterrundfahrt gemacht hat und ich sie fragte: „So richtig spießig mit Kaffä und Kuchen?“ und sie dann tatsächlich meinte „Neee, das nich ganz.. aber mit heißer Schokolade weil ich dachte das gehört sich da so..“ LOL!
Oder als sie in Magdeburg auf dem Weihnachtsmarkt von einem amerikanischen Touristen angesprochen wurde „How do I get to the city??“ Xchen: „It’s here.“ und der arme Kerl völlig entgeistert um sich blickte.. rofl.
Ich weiß gar nicht, was sie noch alles erzählt hat, irgendwo war da noch so ein genialer Satz der aus 3 Sprachen bestand: Deutsch, englisch und so halb sächsisch – aber an den kann ich mich leider nicht mehr wirklich erinnern. Jedenfalls haben wir uns köstlich amüsiert wie man auf irgendeinem Bild, das später im Album auftauchen wird, auch sehen kann..
5 Crepes und Becks Lemon später erschienen auch die Mittagesser wieder am Strand und machten sich weiter daran, organisatorische Dinge zu klären und dem Backstageaufbau beizuwohnen.. Wir hatten da aber noch ein Bierchen offen..
Anna ergriff die Gelegenheit, als Sarah barfuß im Sand stapfend auf uns zukam und rief „Sarahh, BEER!“
LOL!
Die Gute kam lachend auf uns zu und sagte so was wie „Guys, I think I just wanted to stand you some beer but I might think about that now..” 2 Minuten später stand sie mit 5 weiteren Becks Lemon in der imaginären Strandkorbdorfmitte und plapperte mit uns über... öhh.. Dieseljeans, diese amazing location, das komische grüne Bier auf das wir alle so scharf waren, über das Interwiev im Radio bzw. diesen geistreichen hübschen Kanon (dessen Text sie immerhin noch halb im Kopf hatte), über das Wetter und den nicht mehr vorhandenen Regen und über noch so einiges..
Xchen erwähnte irgendwann noch, dass sie eigentlich ne Überraschung für uns hätte aber die Überraschung ging dann jetzt nicht mehr weil.. ok, sie ließ uns nicht länger zappeln, Svea wollte eigentlich kommen (hey, hab ich’s nicht gesagt, hab ich? hallo?? Sveaaa-Hase guck wie gut ich dich kenn!
) aber die hatte jetzt spontan eine Pressekonferenz und somit fiel das leider für sie flach
Die Strandbar füllte sich und füllte sich, irgendwann hatten sich dicke Menschentrauben auf dem Sand auf ihren Decken niedergelassen und chillen freudig erwartend vor sich hin. Wir gingen noch 5 Becks bestellen und wurden dann doch tatsächlich von der Barschnitte gefragt ob das denn dann „auf da drüben“ ginge (man zeigte mit dem Kopf in Richtung Band und Bühne) muhrhahrahaarr, was für eine Gelegenheit!! Die wir natürlich NICHT nutzten, wir haben unser Getränk artig selbst bezahlt *g*
21:00 Uhr, die Zeit des Auftretens rückte näher und schließlich sicherten auch wir fünf uns einen Platz, natürlich DEN Platz der Plätze – in der ersten Reihe direkt mittig vor der Bühne, während viele andere noch verhalten sehr weit von der Bühne entfernt saßen und warteten..
Dann eine Ansage von dem blonden Wuschelkopf, man möge sich auf Bitten der Band vielleicht etwas kuscheliger und näher an die Bühne heranrücken, das würde der Stimmung und der Atmosphäre sehr zugute kommen.
Die Leute rückten auf ihren Strandmatten näher und ganz bald war aus den einzelnen Grüppchen eine chillende und lagernde Masse geworden, die auf nichts anderes wartete, als Sarah Bettens und die Jungs!
Die ließen sich aber noch eine Weile bitten und da wir nun unseren Platz unangefochten verteidigt hatten, und wir immer noch nicht wussten, ob Wuschelkopf jetzt zu den Scycs gehört oder nicht, bin ich irgendwann einfach zum Backstagebereich gegangen, wo dieser gerade stand und hab mich mit ihm unterhalten. Und irgendwann in der Unterhaltung hab ich auch endlich herausgefunden dass er tatsächlich der Sänger ist und dass er aber gleichzeitig auch noch Radiomensch und Schauspieler ist und für seine Band hart arbeitet, damit er ein eigenes Plattenlabel aufrechterhalten kann und Alben produzieren kann und so weiter. War ein echt nettes Gespräch mit ihm (Stephan heißt er übrigens), er hat sich tierisch gefreut, dass wir ihn erkannt haben (als Scycssänger.. lol! Najaaa erkannt wäre vielleicht zuviel gesagt.. vermutet und gerätselt haben wir, aber das hielt ich dann für gar nicht mehr erwähnungsbedürftig *gg* ). Als ich ihm erzählt hab, dass ich sogar ne Single von ihm hab (Grounded, die vor hunderttausend Jahren mal rauskam, als ich 16 war oder so), da war er völlig aus dem Häuschen und hat sich noch zigmal bedankt für das nette Gespräch und mir seine Emailaddy gegeben.. chichi.
Ich saß noch gar nicht wieder lang an meinem Platz zwischen Anna und Spooni, da räumten Sarah und Eric ihre Instrumente auf die Bühne, platzierten Wasser und Wasser und Bier (für Curt) vor den Biertischbänken (!!!) auf denen sie sitzen wollten und eine finale Ansage von Stephan läutete offiziell das Konzert ein.. (das wurde übrigens live irgendwo im Osten im Radio übertragen – aber hey, wir wussten das auch nicht vorher!)
Er hieß alle Leute in der Strandbar herzlich willkommen und sagte, sie würden es später nicht bereuen.. Und dann sagte er doch tatsächlich – und bitte nicht zu vergessen, er war immer noch ONline quasi, mit seinem Mikro in der Hand als Konzertübertragungsansage: „Wir haben hier heute übrigens ein paar Leute unter uns, die gestern extra aus Bremen angereist sind und morgen weiter nach Stuttgart fahren werden nur um Sarah Bettens live zu sehen, ist das nicht ein Hammer?? Einen besonderen Applaus bitte für diese unglaublichen Menschen!“
also entschuldigung, wir waren SO platt in dem Moment! Das hatte der doch jetzt nicht ernsthaft den Anwesenden erzählt!? (das interessiert die doch gar nicht!?)
Bevor überhaupt irgendein Ton erklungen war, klatschte die Menge hinter uns und ähh, ja wahrscheinlich auch für uns.. tsss unglaublich dieses Magdeburg!
Urplötzlich kam Sarah noch mal zu uns heruntergehüpft mit ihrer Digitalcamera in der Hand, steuerte instinktiv Anna an, die jedoch energisch abwehrte (Schisser!) als Sarah fragte „Could one of you film a bit??“ Also nee, das lassen wir uns doch nicht lange bitten – „Yeah sure!“ und schon hockte sie neben mir und wies mich in die Bedienungsgeheimnisse des Camcorders ein. Auf die Frage, was ich denn filmen sollte, die Leute hinter mir oder sie auf der Bühne sagte sie „ohh wenn’s geht beides?? Braucht nur 2 Minuten zu sein, nur so ein bisschen für unser Tourdiary..“ Na aber SICHER DAT!
Das Konzert begann, die Leute saßen andächtig auf dem Sand, teilweise kuschelten sie sich aneinander und ineinander und lauschten dem, was sie da von der Bühne her berührte. Eine echt geniale Atmosphäre in der Strandbar!! Man sah den dreien da oben an, dass sie diese ganz neue Erfahrung sichtlich genossen und absolut überglücklich über diesen Abend waren.
Die Setlist hab ich hier grad nicht, ich glaub eine von den anderen hat die bei sich, aber die Reihenfolge war ungefähr gleich wie in Bremen, die Lieder waren auf jeden Fall alle dieselben wie am Abend zuvor. Ich hab natürlich artig meine Aufgabe erfüllt und hier und da mal ein paar Sekunden gefilmt, dann kam Butterflies instead und ich hab vorsorglich schon mal die Kamera angemacht und auf die Bühne gerichtet.. Song fängt an, Sarah singt los, wir vier mussten innerlich schon ein wenig schmunzeln und wie wir kurze Zeit später feststellen sollten, ging das nicht nur uns so, denn prompt bei der kurzen Pause zwischen „and dream of butterflies instead“ und „the beauty of their coloured wings“ verspielte sich Eric am Bass und sie mussten noch mal von vorne anfangen! Ausgelassenes Kichern in unserer ersten Reihe, und die da oben wussten ziemlich genau dass wir uns grad zu Recht amüsierten *g*
Die ungeplante Pause nutzte Sarah um dem Publikum zu erklären, dass sie den Song an der gleichen Stelle gestern schon zweimal vergeigt hätten und dass das eigentlich alles total absurd ist.
Beim neuen Versuch gab das ein sehr entzückendes Bild, weil sie genau an der Stelle wieder lachen musste, aber danach tapfer weitersang, hihi.. Ich hatte natürlich die ganze Arie gefilmt, und wenn die drei sich jemals dieses Video ansehen, werden sie direkt nach dem erfolgreichen Durchsingen Anna und mich in grinsender Daumenhoch-Pose sehen loll
Obwohl das Publikum größtenteils auf dem Sand saß, war die Stimmung um einiges ausgelassener als in Bremen. Die Stimmung war einfach bombig, die Leute rockten, poppten und dancten im wahrsten Sinne des Wortes mit (das was in Bremen etwas gefehlt hatte) und auf der rechten Seite der Bühne hatte sich Stephan inmitten der Menge als Einmannfanblock herauskristallisiert, weil er völlig abging bei den flotten Liedern und damit nicht nur die anderen 2000 anwesenden anheizte, sondern auch Sarah, Curt und Eric ein tolles Feedback gab..
Sarah erzählte natürlich wieder viel, dass sie bis gestern überhaupt nicht wusste, dass sie heute hier am Strand in einer so tollen Kulisse spielen würden, dass sie super erstaunt sind, wie viele Leute eigentlich hingekommen sind um das zu sehen und dass sie völlig geplättet ist von der Begeisterungsfähigkeit und und und..
Zudem wurde es langsam etwas dämmerig und der erleuchtete Beachclub im Kontrast zur gleichmäßig fließenden dunklen Elbe bot wirklich ein gigantisches Bild aus Richtung Bühne. Wir dachten, die spezielle Stimmung und die Anmutigkeit, die Bremen zu bieten hatte, wäre nicht zu toppen aber die Strandbar überbot das mühelos um das doppelte! Und ich denke so ähnlich wird sich das auch für Curt, Sarah und Eric angefühlt haben..
Grey machte sich in der abendlichen und kuscheligen Stimmung der auf dem Boden lagernden absolut perfekt und auch die anderen Balladen trafen mit Sicherheit den ein oder anderen Nerv der anwesenden Knutschpärchen
Auch Svea wurde Zeuge dieses Ereignisses, denn auf Grund der Tatsache, dass die arme doch nicht dabei sein konnte, hatte ich das spezielle Liedchen ausgesucht um sie anzurufen und sie teilhaben zu lassen. Ein späterer Dankeanruf folgte natürlich auch (
Svea)
Kurz vor Ende waren wir natürlich wieder bei Busy angelangt, und Anna, Iris, Spooni, Xchen und ich hatten ja schon so ein komisches Gefühl, dass wir bei diesem Lala-part heute nicht ungeschoren davonkommen würden..
Sie rockten wirklich die Menge mit dem Song und ein ganz enthusiastischer Mensch schräg hinter uns, mit nem alten K’s Choice T-shirt fühlte sich auch stets dazu berufen, besonders laut und soloartig unterstützend zu johlen. Sogar beim Lalala konnte er es nicht lassen, was Sarah dazu animierte, ihm den nächsten Teil allein zu widmen..
„And now only you!“
der Typ: “jooooooooooooooooooohlll”
2000 Menschen brachen in tosendes Lachen aus und Sarah: “Nooooo not this way, the lala!!“
Er hatte Glück, denn bis sich alle wieder halbwegs gesammelt hatten und sich die Tränen aus den Augen wischten, konnte er ein wenig nachdenken was er jetzt tun sollte. Vielleicht hats ihm seine Sitznachbarin auch verraten, jedenfalls lala-te er den Rest seines Parts dann mit unheimlichem Organeinsatz zu Ende und Sarah übergab wieder an die Menge, die angeheizt durch die Heiterkeit jetzt erst so richtig in Fahrt kam..
Das nächste Lala bahnte sich an und Sarah am Mic: „And now everyone who had Becks Lime or something tonight“
DAAA war es! Die Anspielung die wir befürchtet hatten, was Sarah aber nicht wissen konnte, dass Becks LEMON ein kultig beliebtes Getränk in diesem Beachclub (und nicht nur da) ist und nicht nur 5 Leute dieses Zeug getrunken hatten sondern etwa 750... LOL
Auch das hab ich natürlich alles gefilmt und irgendwie versucht, die straight aufeinanderfolgende Situationskomik möglichst sinnvoll einzufangen und festzuhalten
Nach Busy, kreischende Menge, die Zugabe kam natürlich, und wieder auch mit don’t let me drag you down, welches die ganze Energie, die dem Publikum durch Busy entlockt werden konnte schlagartig in anteilnahmsvolle Stille umwandelte. Und auch hier, ein noch besserer Abschluss für den Wahnsinnsabend am romantischen Strand von Magdeburgs Beachbar hätte es kaum geben können.. Nur vielleicht mit 20.000 seconds noch hintendran aber sosehr wir auch gehofft hatten, es war wieder nicht dabei und somit blieb es bei der einen Zugabe. Anschließend taten Curt, Sarah und Eric laut Radiorockland das, was sie noch niemals getan haben, nämlich vom Bühnenrand aus CDs verkaufen.. Der Andrang war natürlich riesengroß, ich würde wirklich gern wissen, wie viele Scheiben da über den Tisch.. ähh ich meine natürlich über die Bühne gegangen sind, einfach nur dadurch, dass an diesem Abend die richtige Musik am richtigen Ort mit der richtigen Stimmung war und die Leute reihenweise von den Hockern gerissen hat..
Wir setzten uns nach einem kurzen Toilettenbesuch artig wartend an einen etwas vom Pulk abgelegenen Biertisch und harrten der Dinge, die da kommen sollten.. Bestimmt eine bis eineinhalb Stunden unterhielten wir uns zu fünft übers Konzert, winkten zeitweilig Curt zu, der an uns vorbei Richtung Bier marschierte und hinter uns hockten zwei unbeteiligte Mädels auf der nächsten Bank die sich weder für uns (herjeee, ein Glück!!!) noch unsere Gespräche interessierten..
Als die meisten ihre CDs und Autogramme zu haben schienen, kam Sarah auf uns zugehüpft, sprang fix über den noch freien Teil der Biertischbank, setzte sich zu uns kam erst mal 5 Minuten aus dem Schwärmen nicht heraus (natürlich, nichts anderes hatten wir erwartet *g* )
Wenige Sekunden später interessierten sich die unbeteiligten Ischen vom Nachbartisch auf einmal doch für das, was bei uns passierte und ehe wir uns versahen, hockten sie sich ohne zu fragen und ohne ein Hallo an unsere Tischstirnseite. Öhm jaa, is richtich
Wir fanden, es sei mal wieder Zeit für was Flüssiges und Anna fragte Sarah ob sie noch ein Becks wolle.. Die ließ sich natürlich nicht lange bitten und bejahte dies, und ehe Anna losgehen konnte, um eine neue Runde zu holen uns diesmal für die Einladung zu revanchieren, bot eine der Ischen Sarah eine dreiviertel ausgesüffelte, etikettenabgefetzte Becksflasche an.. Nicht nur wir konnten es kaum glauben, auch Sarahs Gesichtsausdruck könnt ihr euch garantiert denken. Deutlich abgeneigt sagte sie „Euh thanks, I’ll get a new one now..“ Daraufhin wollte sie eigentlich selbst losgehen, wurde aber von uns wieder auf ihre Bank zitiert, weil wir diesmal schließlich an der Reihe waren und Anna ja auch schon längst stand und ihre innere Navigation bereits auf den Biertresen gelenkt hatte (bitte, für etwas Anderes ist Annas Navigation aber auch nicht zu gebrauchen. Ich sach nur: Orientierungssinn wie ein totes Schaf! *ggg*
)
Das übliche Geplauder begann, aus dem sich natürlich die beiden unfreundlichen Elsen auch nicht heraushielten, obwohl ich nicht wirklich sicher bin, dass sie mehr als die Hälfte verstanden haben (der IQ schien nicht besonders hoch.. geschweige denn die englischen Sprachkenntnisse..)
Wenig später setzte sich noch Eric dazu und Curt war mal wieder auf der Suche nach weiblichen Gesprächs- und äähhichwillsgarnichtwissenPartnerinnen und somit lange Zeit nicht sichtbar.
Anna hat Sarah noch gaaanz uneigennützig darauf aufmerksam gemacht, dass sie bei deutschen Gigs ruhig etwas mehr deutsch sprechen könnte, weil das beim Publikum immer sehr gut ankommt (dass sie das noch unwiderstehlicher macht, haben wir natürlich soo nicht gesagt *g* ) und auch noch mal die Frage nach dem vermissten 20.000 seconds – als Antwort wurde nur gegrinst und mit irgendeiner Handbewegung deutlich gemacht, dass sie sich das gaanz eventuell mal überlegen könnten (gähn, kennen wir schon..
)
Daraufhin wurden wir allerdings Zeuge von sehr goldigen Sprechversuchen..
„Ich muss mehr deutsch sprechen“
Dazu kam ein gewisser Warren Green, ein Moderator und Interviewer von diesem Radio Rockland und einer Mikrofonundsoweiterausrüstung und fragte Sarah ob sie kurz für das Interview nach Backstage gehen würden.. Sarah allerdings schlug vor, das Interview hier an Ort und Stelle zu machen und schon wurden wir auch noch Zeuge und Teil des Radiointerviews in dem natürlich wieder altbekannte Sachen gefragt wurden und noch ein bisschen über den aktuellen Gig..
Schließlich erwähnte der Warren (mit echt gutem Englisch und genauso gutem Deutsch im Gegensatz zu sämtlichen vorigen Radiomoderatoren) während er immer noch auf Sendung war, dass er gerade neben DEN Leuten sitzen würde, die gestern extra aus Bremen und morgen nach Stuttgart.. na ihr wisst schon..
Also wir fühlten uns am Mittwoch echt berühmt! Lol
Dann bezog er die Umsitzenden in sein Interview mit ein und sagte irgendwas von er würde gerade mit einigen Fans und der Band an dem wundervollen Strand sitzen und überall stünden solche tollen gemütlichen.. ähh ääähh da suchte er das Wort.. wandte sich an uns: Wie heißen die denn??
Irgendjemand von uns: Strandliege!
In dem Moment das allergeilste: Sarah dreht sich um, macht ein beeindrucktes Gesicht, nickt und sagt langsam „Yeahhh, Strandliege!!!“ LOLL ich wär fast von der Bank gepurzelt! chichichi
Nach dem Interview wollten wir erneut noch mal wissen wann Sarah Curt und Eric denn nach Stuttgart fahren würden (Antwort: am nächsten Tag um die Mittagszeit). Eric fragte: „Do you guys know the way??”
>“Ehm no, we don’t, but Ilona knows the way!”
Die Verwirrung stand Eric und Sarah förmlich ins Gesicht geschrieben.. Eric wurde abgelenkt und Sarah fing gerade an: „Ilona.. everyone here is named Ilona.. our german promoter is also called Ilona..”
Wir klärten sie dann auf, was es mit Ilona und Ilona und so weiter auf sich hat und wahrscheinlich war sie anschließend entgültig sicher, dass wir alle ne Klatsche haben *g*
Wir boten noch an, dass sie uns anrufen können wenn sie Kolonne fahren wollen oder wenn sie sich verfahren haben und Spooni schrieb ihre Handynummer auf ne hässliche Postkarte und Sarah steckte sie dankend ein.
Ich war mir aber ziemlich sicher, dass sie sich allein durchschlagen würden und unser Angebot nicht in Anspruch nehmen würden..
Der Plauderabend hatte den Abend zuvor ebenfalls um einiges getoppt. Es ist ja echt erstaunlich wie locker das alles inzwischen schon war, wie selbstverständlich man sich über dies und jenes unterhielt und dazu muss man auch noch sagen, dass wir sehr darauf geachtet haben, nicht aufdringlich zu sein und keine von diesen nervenden (belgischen? *g* ) Fans zu werden.
Xchen hat sich übrigens auf ihrem zweiten. K’s choice bzw Sarahkonzert sehhhhr süß über ihre zwei Autogramme (from Sarah to Sarah lol) gefreut und sah aus wie ein glückliches Kind unterm Weihnachtsbaum
Wir haben natürlich unser Fachwissen ausgenutzt und der mal wieder völlig ahnungslosen Band von dem Club Merlin vorgeschwärmt (bzw Spooni die Heimatkundige hat..), in dem sie in Stuttgart am nächsten Tag auftreten würden. Irgendwie konnten wir auch bei fast jeder Location (außer Strandbar) sagen: Venus in Flames waren auch schon da! Lol
Was für ein Zufall
Nach dem letzten Bierchen sind wir gen Auto aufgebrochen und auch Eric und Sarah haben ihre Sachen und Curt ins Auto geladen und sich auf den Weg ins Hotel gemacht.
Wir haben noch schnell Ilona scharfgemacht und dann gings auch für uns wieder nach Hankensbüttel, weil dort ja unser zweitägiges Schlafquartier war.
Diesmal gabs auch kein ausklingendes Getränk mehr, wir waren so fertig, dass wir alle gleich ins Bett gefallen sind..
Dritter Tag (und ich schreibe an dieser Stelle gerade die achte Stunde an diesem Ding
und wir sind übrigens bei Seite 17.. Uff!)
Frühstück gabs wieder lecker Brötchen und diversen Krümel- und Frischkäse, Iris und ich noch kurz zum Hankensbütteler Einkaufszentrum (das war auch fast so groß wie das in Magdeburg rofl!), etwas zu Trinken und Gummizeugs (zum Essen!) geholt, mal wieder in alter Manier über Ilona hergefallen und los ging es im Eiltempo. Angerufen wurden wir nicht, bzw nur Spooni wurde, aber das wird sie ja generell IMMER wenn sie von Zuhause mal mehr als 6 Stunden weg ist, weil anscheinend ohne diese Frau kein Computer zu bedienen ist und kein Arbeitsschritt getan werden kann *g*
Gut, dass ich die ersten km gefahren bin und du dieses Mal ohne immer dieses nervige Lenken und Bremsen in Ruhe telefonieren konntest!! Ggggg
Als Madame dann irgendwann fertig war und wir auf der Autobahn „etwas“ (hrhr) schneller vorankamen, dachten wir uns noch ganz einheitlich wie genial lustig es jetzt wäre, wenn wir Curt, Eric und Sarah in ihrer grünen Karre auf der Autobahn treffen bzw überholen würden. Man lachte und scherzte und das Ganze bekam einen leicht wahnsinnigen und ironischen Charakter (passend zu uns eben lol).
Nach nem guten Drittel der Strecke und diversen Klopausen einen Fahrerwechsel (Fräulein Spohn hatte ja inzwischen fertigtelefoniert) und weiter gings auf der A7.. Wir kamen echt gut durch, richtig dicken Stau hatten wir gar nicht, die üblichen Idioten und Kriechwürmer eben auf der Straße (und vor allem auf der Linken und Mittelspur!!
) aber im Großen und Ganzen kamen wir gut voran.
Man klagte über Hunger und wir fuhren gerade irgendwo im Schwabenländle auf die A81, als Spooni mir boshaft grinsend weismachen wollte, im Schwabendländle gäbe es keinen Burger King und an der ganzen Strecke die wir noch fahren würden auch nicht.
Ich hab ihr das ja schon beinahe geglaubt, als ich resignierend den Kopf nach rechts drehte und aus dem Fenster schmollen wollte – DAA – rechts von mir! Burger King!!
Das, was sich bei vollem Tempo (ok, es war halbes Tempo.. ca.140) auf den nächsten 400 Fahrtmetern abspielte, waren hunderstelsekündlich aufeinanderfolgende Ereignisse mit folgendem Inhalt:
AHHH Burger King!! Rechts rechts, fahr rechts raus!
>Neiiin, hier gibt’s doch gar keinen Burger King!
Gibt’s wohl du Nudel, fahr rechts!
>ihhh ich will nicht schon wieder....
Aber ich hab Hunnngeeer, los rechts die Ausfahrt!!
Und schließlich amüsierte sich drei Viertel der Insassen über ein seelig glückliches Leen, das sehr viel Zahn zeigte – hach gebts doch zu, wenn ich so grinse dann könnt ihr mir nicht widerstehen, gell ???
Ich weiß zwar nicht genau, warum ich kollektiv so schräg angeguckt wurde, als ich 2 vegetarische Country Burger und ne Portion Pommes verdrückt hab, und erst danach zufrieden und satt war, aber ich weiß, dass das Wesen links neben uns sicherlich nicht soviel gefuttert hat, weil sonst wäre ihre.. ähh ich mein seine Figur ja nicht so äh einwandfrei gewesen *lol*
:applaus:
